Die Idee

Schon als kleines Mädchen habe ich im Reitstall die Menschen beneidet, die eigene Pferde, Zugfahrzeug und Hänger hatten und einfach verladen und wegfahren konnten.

Ich fand die immer gleichen Runden rund um den Hof irgendwann sterbens-langweilig.....für mich und das Pferd. Irgendwann wollte ich auch total unabhängig sein und mit eigenem Pferd jederzeit wegfahren können um neues Gelände zu erobern.

Natürlich war es ein langer Weg bis zu meinem eigenen Pferd Shey Moon, zum Zugfahrzeug und zum Hänger.

Und dann war zwar alles da......aber Shey Moon wollte halt nicht so einfach einsteigen wie ich es gerne gehabt hätte.

Auch jeweils unbekanntes Ausreitgelände barg wesentlich mehr "Gefahren" für meinen, von Araberfressenden Gnomen verfolgten, Wallach.

In Ermangelung von Begleitreitern habe ich mich meist allein durchgebissen, oftmals mit Hilfe meines Mannes Jens auf dem Fahrrad neue Situationen durchgestanden.

Vieles wäre einfacher gewesen hätte ich nur ein erfahrenes Begleitpferd gehabt oder die Gruppendynamik mit mehreren Pferden.

Ich habe es durchgestanden und habe heute ein verlässliches Pferd mit dem ich überall hinfahren kann. Shey steigt auch alleine in den Hänger und ich bin überzeugt, dass er sich freut, wenn wir bekannte Pferde irgendwo zum Ausreiten treffen.

 

ABER:

es hätte leichter sein können!

Weniger gefährlich, weniger stressig, weniger zeitintensiv.

 

Als wir für die Sand-Distanz mit den Trainingsritten begannen, war der Plan eigentlich nur, den Reitern und Pferden Teile der Strecke zu zeigen und beide ein kleines bisschen an den Sand zu gewöhnen. Mit der Zeit fiel immer mehr auf, dass es ganz viele Reiter gibt, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich in meinen Anfängen. Keine Reitbegleitung, keine Hilfe und oftmals Angst vor dem Gelände und den möglichen Gefahren. 

Wir haben über die Jahre vielen Reitern und Pferden helfen können sich im Gelände sicherer und entspannter zu fühlen. Das Reiten im Gelände mit dem Partner Pferd wieder zu genießen. Wir haben eigentlich gar nicht viel getan.....waren einfach nur da, haben die Gruppe angeboten und sorgen dafür, dass sich keiner überfordert fühlt und jeder mit einem guten Gefühl vom Pferd steigt.

 

Desweiteren versuchen wir immer, dem Distanzsport mehr Akzeptanz zu verschaffen. Den Leuten zu zeigen, dass es eine tolle Sportart ist, die Pferd & Reiter wahnsinnig viel Spass machen und sie viel näher zusammen bringen kann. Viele Reiter denken, Distanzreiten bedeutet einzig und allein wie verrückt durch den Wald zu galoppieren. Als Distanzreiter wird man oft in diese Schublade gesteckt und schwer wieder rausgelassen. Das finde ich sehr schade und versuche seit Jahren dagegen anzukämpfen, den zweifelnden Reitern zu zeigen, wieviel unterschiedliche Komponenten diese Sportart ausmachen.

 

Der Gedanke einen Verein zu gründen war plötzlich einfach da........, aber natürlich auch die Überlegung, ob es noch einen weiteren Reitverein braucht.

Wir haben wirklich lange drüber nachgedacht, die Idee wieder verworfen und dann doch wieder aufgegriffen. Ich habe mit einigen Leuten darüber gesprochen und es zeigte sich, dass der Bedarf da zu sein scheint.

Der Bedarf nach einem "nahen" Verein, ohne viel Verpflichtung.

Ein Verein mit Aktivitäten, die nicht ganze Wochenenden fordern. Die auch von der individuellen Belastung keine Höchstleistung des Einzelnen verlangen.

Aktivitäten von Pferd & Mensch die jeden weiterbringen können ohne Kurscharakter zu haben.

Letztendlich ist es nichts anderes als das, was wir die letzten Jahre mit den Trainingsritten angeboten haben.

Jetzt als Verein, der einfach nur jedem Mitglied Freude & Spass bereiten soll.

 

Distanzreiter Walldorf e.V.

 

Gelassene Pferde sind freie Pferde!

 

......für ALLE, die gerne im Gelände reiten und

Gesellschaft & Unterstützung mögen.

 

Wir sind sehr gespannt wohin uns der Weg führt.......

 

Christine & Jens Jung